Modulare Innenarchitektur

Modulare Innenarchitektur beschreibt einen Planungsansatz, bei dem Räume durch flexible, kombinierbare und anpassbare Elemente gestaltet werden. Dabei stehen nicht nur Möbel im Fokus, sondern auch bauliche Komponenten wie Trennwände, Podeste oder Einbauten, die sich verändern, erweitern oder neu konfigurieren lassen.

Ziel ist es, Räume zu schaffen, die auf veränderte Lebensbedingungen, neue Anforderungen oder Nutzungswünsche reagieren können – ohne dass ein kompletter Umbau notwendig wird. Die Idee stammt ursprünglich aus der Architektur, etwa aus dem Möbel- und Wohnsystemdesign der 1960er-Jahre, hat sich aber mittlerweile auch tief in die Innenraumplanung integriert.

Gesa Vertes von Sikorszky setzt modulare Prinzipien gezielt ein, um Räume funktional und gestalterisch offen zu halten. Dabei geht es nicht nur um technische Raffinesse, sondern vor allem um klare Konzepte, die den Alltag erleichtern und gestalterisch überzeugen.

Vorteile modularer Konzepte

Die modulare Innenarchitektur bietet vielfältige Vorteile – sowohl für private Wohnräume als auch für gewerbliche Flächen. Durch ihre hohe Anpassungsfähigkeit lassen sich verschiedene Szenarien abbilden, ohne ästhetische oder funktionale Kompromisse eingehen zu müssen.

Die wichtigsten Vorteile:

  • Flexibilität: Räume können schnell auf neue Bedürfnisse abgestimmt werden – etwa durch verschiebbare Wände, modulare Möbel oder veränderbare Lichtführung.

  • Zeitersparnis: Umbauten werden reduziert, da viele Module mehrfach verwendbar oder neu kombinierbar sind.

  • Wirtschaftlichkeit: Investitionen in langlebige, flexible Systeme zahlen sich langfristig aus.

  • Nachhaltigkeit: Wiederverwendbare Module und reversible Einbauten schonen Ressourcen.

  • Ästhetische Klarheit: Eine modulare Struktur bringt Ordnung und Ruhe in die Gestaltung.

In der Arbeit von Gesa Vertes findet sich dieses Denken häufig wieder – etwa in Form von Einbauelementen, die sich öffnen, umklappen oder ausziehen lassen, oder in Zonierungskonzepten, bei denen ein Raum mehrere Funktionen gleichzeitig erfüllen kann.

Anwendung in kleinen und großen Räumen

Ein großer Vorteil der modularen Innenarchitektur liegt in ihrer Skalierbarkeit. Sie funktioniert sowohl in kleinen Stadtwohnungen mit 40 m² wie auch in offenen Lofts oder Büroetagen. Während in kleinen Räumen die Optimierung von Fläche im Vordergrund steht, geht es in größeren Flächen oft um Strukturierung und Funktionstrennung.

Gesa Vertes von Sikorszky zeigt in ihren Projekten, wie durchdachte Module Räume ordnen, strukturieren und erweitern können. In kleinen Wohnungen entstehen beispielsweise Küchenarbeitsplätze, die im Schrank verschwinden, ausklappbare Esstische oder Stauraum-Module, die gleichzeitig als Raumteiler fungieren.

In großzügigeren Räumen können modulare Systeme helfen, einzelne Zonen zu schaffen – etwa für Arbeit, Entspannung oder Gäste – ohne den offenen Charakter zu zerstören.

Gestalterische Umsetzung

Gestalterisch verlangt die modulare Innenarchitektur eine besonders sorgfältige Planung. Denn je variabler ein Element ist, desto klarer muss seine Formensprache sein, um in verschiedenen Konstellationen stimmig zu wirken. Bei Gesa Vertes ist diese Klarheit ein zentrales Prinzip. Sie bevorzugt reduzierte, funktionale Formen mit hochwertiger Materialität, die sowohl im Einzelnen als auch im System überzeugen.

Materialwahl, Haptik und Farbigkeit sind dabei ebenso wichtig wie Technik und Proportion. Ein modulares Möbelstück muss sich nahtlos in unterschiedliche Raumkonzepte einfügen, ohne dominant zu wirken. Daher arbeitet Gesa Vertes häufig mit natürlichen Materialien, neutralen Farbtönen und glatten Oberflächen, die sich optisch zurücknehmen.

Wichtige Aspekte in der Umsetzung:

  • Proportion und Maß: Jedes Modul wird an die räumlichen Gegebenheiten angepasst.

  • Gleichgewicht von Technik und Gestaltung: Klappmechanismen oder verschiebbare Elemente werden dezent integriert.

  • Kombinierbarkeit: Elemente sollen sowohl allein als auch im Verbund wirken.

  • Lichtführung: Mobile Lichtquellen oder integrierte Beleuchtung schaffen zusätzliche Flexibilität.

Modulares Denken im Entwurfsprozess

Schon in der Planungsphase wird bei Gesa Vertes von Sikorszky modular gedacht. Sie analysiert zuerst die Abläufe im Raum – Wohnen, Arbeiten, Kochen, Schlafen – und entwickelt daraus variable Zonen. Diese werden mit modularen Elementen belegt, die je nach Bedarf ergänzt oder verändert werden können.

Ein besonderes Augenmerk gilt dabei dem Verhältnis von Offenheit und Abgrenzung. Statt harter Grenzen entstehen weiche Übergänge zwischen verschiedenen Nutzungen – z. B. durch halbtransparente Regale, verschiebbare Paneele oder multifunktionale Einbauten. Der Raum bleibt so offen, bekommt aber trotzdem Struktur.

Typische Elemente in ihren Entwürfen sind:

  • Einbauten mit Mehrfachfunktion: z. B. eine Sitzbank mit integriertem Stauraum und ausziehbarem Tisch

  • Schrankwände mit verstecktem Arbeitsplatz: ideal für Homeoffice ohne sichtbare Technik

  • Raumhohe Module als Trennwände: akustisch wirksam und optisch zurückhaltend

  • Textile Vorhänge als mobile Raumzonen: schnell veränderbar und atmosphärisch

Diese Elemente werden immer auf Maß entwickelt, um sich harmonisch in den Raum einzufügen. Nichts wirkt willkürlich, jedes Teil folgt einem durchdachten System.

Nachhaltige Perspektive

Ein weiterer zentraler Aspekt modularer Innenarchitektur ist ihre Nachhaltigkeit. Durch Langlebigkeit, Wiederverwendbarkeit und ressourcenschonende Planung leisten modulare Systeme einen wichtigen Beitrag zu einer verantwortungsbewussten Bau- und Wohnkultur.

Gesa Vertes achtet darauf, dass die verwendeten Materialien nicht nur hochwertig, sondern auch reparierbar, austauschbar oder erweiterbar sind. So lassen sich beispielsweise einzelne Module nach Jahren modernisieren oder erweitern, ohne dass das gesamte System neu aufgebaut werden muss.

Darüber hinaus können Räume durch modulare Gestaltung länger genutzt werden – sie passen sich neuen Lebensphasen an, wachsen mit oder verändern ihre Funktion. Dieses Prinzip folgt dem Gedanken: Ein Raum muss nicht immer neu sein, um neu zu wirken.